Skirennläufer, Polizist, Kleinwasserkraftbetreiber und oft seiner Zeit voraus

Manfred Brunner

Nach über 22 Jahren als Vorstandsmitglied und Landessprecher von Kärnten, übergab Manfred Brunner im Rahmen der Tagung in Kärnten sein Amt an DI Christoph Aste. Mit dem Rückzug aus dem Vorstand endet für Manfred eine bewegte Zeit, in der er mit vollem Engagement für die regionale und dezentrale Kleinwasserkraft gekämpft hat.

Manfred wuchs in Bad Kleinkirchheim auf, wo er auch seine ersten sportlichen Schritte im Skirennlauf machte. Seine frühe Karriere war demnach auch dem Sport gewidmet. In den 70er Jahren fuhr er professionell im Europa- und Weltcup. Sein größter Erfolg dabei war ein zweiter Platz im Riesentorlauf von Furano, wo er nur von Hansi Hinterseer geschlagen wurde. Nach seiner aktiven Karriere als Skirennläufer wurde er Polizist in seiner Heimat. Zu dieser Zeit lernte er auch seine Frau Liselotte kennen, die ihn später auch als Partnerin bei den Kleinwasserkraftwerken mehr als nur zur Seite stand.

In dieser Zeit baute er auch zwei Kleinwasserkraftwerke. Das erste, kleinere entstand aus einer Mühle, direkt bei seinem Elternhaus. Manfred, der schon in seiner aktiven Zeit als Rennläufer ein Haus baute – während andere das Geld lieber für schnelle Sportwägen ausgaben – sah schon damals in der Wasserkraft ein nachhaltiges Investment. Und so ging er mit viel Enthusiasmus und einer gesunden Portion „Naivität“, wie uns später Liselotte verraten sollte, an die Errichtung einer 50 kW Anlage, welche 1984 fertiggestellt wurde.

Doch weil man mit viel Enthusiasmus auch vieles lernen kann, beschlossen Manfred und Liselotte schnell, das neue Wissen in einem zweiten nachhaltigen Investment in die Wasserkraft anzuwenden. Da der eigene Bach schon genutzt wurde, machte sich Manfred auf die Suche nach einem passenden Standort. Am Ende dieses Prozesses stand das Kraftwerk Saureggenbach, welches fast 400 Haushalte in der Region mit sauberem Strom versorgt und auch ökologisch die höchsten Standards erfüllt.

 

Von 1999 - 2021 Landessprecher von Kärnten

In den 22 Jahren als aktives Mitglied im Vorstand von Kleinwasserkraft Österreich, war Manfred Brunner Gastgeber von drei Jahrestagungen: Von Bad Kleinkirchheim, über das wunderschöne Kötschach-Mauthen bis hin zu Klagenfurt in diesem Jahr, wurden die Veranstaltungen immer größer. Ein Umstand, der auch Manfred Brunner zu verdanken ist, war er doch nicht nur als Ansprechpartner mit viel Expertise für Kraftwerksbetreiber*innen in Kärnten stehts im Einsatz, er sprach auch viele Themen an, die mitunter auf viel Gegenwind stießen. So vertrat er schon vor vielen Jahren die Position, dass es eine Art Ortsnetztarif für lokale Stromproduzenten geben sollte. Eine Forderung, die mit den neuen Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften nun auch endlich umgesetzt wird.

Manfred Brunner zeigte sich bei der diesjährigen Tagung erfreut, dass er sein Amt in einer Zeit übergeben kann, in der eine positive Stimmung herrscht. Mit den erfreulichen Strompreisen und den abgeschlossenen Verhandlungen zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz steht eine positive Zukunft für die Kleinwasserkraft in Österreich an.