Liane Berghofer, Berghofer-Mühle Fehring

Die Berghofer-Mühle, ein langjähriges Mitglied von der Raab in der Südoststeiermark hat vor kurzem den WOCHE-Award„Regionalitätspreis 2018“ geholt. Für uns natürlich Grund genug, Firmenchefin Liane Berghofer zu unserem aktuellen Wassermenschen zu machen!

 

Sie haben den WOCHE-Regionalitätspreis 2018 für die Südoststeiermark gewonnen. Wie kam es dazu?

Zufriedene Kunden haben uns nominiert. Nach einer vierwöchigen Votingzeit und einer Experten-Jurysitzung standen wir in der Wertung ganz oben und gingen als Bezirkssieger hervor. Über diesen Regionalitätspreis haben wir uns sehr gefreut, denn er ist ein irrsinniges Zeichen der Wertschätzung.

 

Die Berghofer-Mühle ist ein echtes Familienunternehmen. Erzählen Sie uns kurz über sich.

In unserem Familienunternehmen arbeiten drei Schwestern, Diana, Isabella und ich, mit sechs Mitarbeitern in der mittlerweile sechsten Generation. In der Mühle, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerbombt wurde, wird Getreide zu Mehl verarbeitet und Kürbiskernöl hergestellt. Dank des eigenen Kleinwasserkraftwerks können wir uns selbst versorgen und haben so eine gewisse Sicherheit. Dass Müllerhandwerk zu erhalten war für unsere Familie eine echte Herzensangelegenheit. In den letzten Jahren hat man sich allerdings noch breiter aufgestellt. In unserem Mühlenladen kann im Bereich Bereich „Wos wiegt, des hot´s“ – verpackungsfrei eingekauft werden.

 

Welchen Stellenwert hat dabei das Kleinwasserkraftwerk?

Seit es die Mühle gibt wird sie mit Hilfe des Flusses angetrieben, sei es durch Wasserräder oder wie seit 102 Jahren durch Strom. Die eigene Stromproduktion war nicht nur für unsere Mühle ein gewaltiger Fortschritt, sondern auch für Fehring. Als Pioniere der Elektrizität belieferten wir nach dem 1. Weltkrieg auch den Ort Fehring mit Strom. Unsere Raab bezeichnen wir als unsere Lebensader und unser Kleinwasserkraftwerk als Herzstück der Mühle. Die eigene Stromproduktion ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung und deckt sich mit der Philosophie des Familienbetriebes. Diese ist von ökologischen Gedanken und der Verantwortung für hochwertige, sauber produzierte Lebensmittel geprägt.  

 

Der Bau der Fischaufstiegshilfe war in den letzten Jahren eine Herausforderung für Sie. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Die Errichtung dieser FAH war für uns eine sehr große Herausforderung und bereitete uns sehr viele schlaflose Nächte und Sorgen. Nichts desto trotz haben wir die FAH gebaut, denn neben der wirtschaftlichen Nutzung hat der Fluss auch eine wichtige Funktion als Naturraum. Es gilt daher einen Ausgleich zwischen Nutzen und Schützen dauerhaft sicherzustellen.

 

Sie bieten auch Führungen an. Was gibt‘s zu sehen?

Beim Rundgang durch die alten Gemäuer kann man die faszinierenden Verarbeitungsprozesse und allerlei Wissenswertes über das Müllerleben erfahren. Natürlich können unsere Besucher unsere hauseigenen Mühlenprodukte verkosten.

 

Last but not Least: Sie sind lange Jahre Mitglied in unserem Verein. Was ist ihr persönlicher Vorteil? Warum zahlt sich die Mitgliedschaft aus?

Es ist sehr beruhigend einen verläßlichen, kompetenten Partner wie den Verein der Kleinwasserkraft an seiner Seite zu haben.