Wie wird mit Wasser Strom erzeugt?
In Österreich wird der meiste Strom mit Hilfe von
Wasserkraftwerken gewonnen. Hast du dir schon mal überlegt,
wie das geht?
Das geht so: Wasser wird durch das Maschinenhaus im Kraftwerk
geleitet.
Dort treibt es eine Turbine an. Eine Turbine
kannst du dir wie ein riesiges Wasserrad vorstellen, das sich
ständig dreht. Die Turbine wird dazu genutzt, um einen Generator
in Gang zu setzen. Denn erst dort wird dann wirklich Strom
erzeugt. Der Generator kann nämlich die Bewegung in elektrischen
Strom umwandeln.
Danach wird der Strom noch so verändert, dass wir ihn für unsere
Geräte nutzen können. Das Wasser fließt dann unverändert wieder
in den Fluss zurück.
Wie wird mit Wasser Strom erzeugt? - ExpertInnenwissen
Wie viel Strom in einem Kraftwerk erzeugt werden kann, hängt
davon ab, wie viel Wasser durch das Kraftwerk fließt. Und dann
kommt es noch auf die Fallhöhe an. Dieses Wort hast du
wahrscheinlich noch nie gehört, es ist ja auch Fachsprache. Es
ist aber ganz einfach zu erklären: Sicher hast du in der Natur
schon beobachtet, dass Wasser langsamer fließt, wenn das
Flussbett eher flach ist, und schneller fließt, wenn es steil
ist. Extrem zu sehen ist das etwa bei einem Wasserfall. Je
größer die Fallhöhe ist, umso mehr Kraft hat das Wasser.
Damit in einem Kraftwerk möglichst viel Strom erzeugt werden
kann, versucht man also möglichst viel Fallhöhe zu erreichen
und es an die Voraussetzungen in der Umwelt anzupassen. Daher
können Kraftwerke unterschiedlich aussehen und funktionieren.
Zwei Arten davon solltest du kennen: Laufkraftwerke und
Speicherkraftwerke.
Laufkraftwerke
Die Wassermenge in einem Gewässer ist nicht immer gleich. Sie
ändert sich im Laufe des Tages und des Jahres. Je nach
Witterung, wie etwa Regen, Eis oder auch Schneeschmelze gibt
es Unterschiede. Wird in einem Wasserkraftwerk das Wasser so
genutzt, wie es im Jahres- und Tagesablauf zur Verfügung
steht, dann spricht man von Laufkraftwerken. Diese Kraftwerke
liefern uns die Grundversorgung mit Strom. Die bedeutendsten
liegen an der Donau.
Es gibt aber neben diesen großen Donaukraftwerken auch eine
Vielzahl von kleinen Wasserkraftwerken. Kennst Du eines bei
Dir in der Nähe?

Um bei diesen Kraftwerken viel Fallhöhe zu erreichen, kann
das Wasser vor dem Kraftwerk aufgestaut werden und dann durch
das Kraftwerk geleitet werden. Den Rest kennst du schon: Hier wird mit dem Wasser eine
Turbine angetrieben, die einen Generator in Gang setzt, der
dann eigentlich erst den Strom erzeugt.

In manchen Fällen wird das Wasser aber auch an einer Stelle
dem Fluss entnommen und über einen seitlichen Kanal oder ein
Rohr erst zum Kraftwerk geleitet. Denn auch so kann
zusätzliche Fallhöhe gewonnen werden. Nach der Turbine kommt
das Wasser wieder unverbraucht in den Fluss zurück.
Hier wird also nur ein Teil des
Wassers zur Stromerzeugung genutzt. Der Rest bleibt im
ursprünglichen Fluss zurück. Mehr dazu erfährst du bei Fisch
& Co.
Speicherkraftwerk
Wenn besonders viel Strom gebraucht wird, kommen
Speicherkraftwerke zum Einsatz. Denn die können innerhalb von
wenigen Minuten in Betrieb genommen werden. Strom kann so
genau dann erzeugt werden, wenn er gerade benötigt wird.
Speicherkraftwerke starten zum Beispiel oft um zirka sechs
Uhr abends. Kannst du dir denken warum? Das ist eine Zeit, zu
der es zu einer Spitze beim Stromverbrauch kommt, weil viele
Menschen von der Arbeit nach Hause kommen. Und was machen sie
da? Kochen, Fernsehen, Bügeln ...

Aber wie ist das möglich?
Bei Speicherkraftwerken
wird Wasser, das unregelmäßig zufließt, einfach gespeichert. Das
geschieht in Becken oder Speicherseen.
Wenn kurzfristig mehr Strom gebraucht wird, wird dem Kraftwerk
das gespeicherte Wasser zugeleitet und dieser Strom produziert.
Eine gute Idee, oder?