Wasserkraft früher und heute
Wasserkraft leistet heute einen wichtigen Beitrag zur
Stromversorgung in Österreich und auf der ganzen Welt. Aber war
das schon immer so?
In unserer Heimat kommt die Wasserkraft schon seit
Jahrhunderten in Getreidemühlen und Sägewerken zum Einsatz. Hier
wurde mit der Kraft von fließendem Wasser ein Wasserrad
angetrieben. Das heißt, ein Wasserrad am Bach oder Fluss dreht
sich. Bei Getreidemühlen war dieses Wasserrad dann über Achsen
und Riemen mit dem Mühlstein verbunden. Der Mühlstein drehte
sich, und so konnte das Getreide zu Mehl gemahlen werden.
Bei Sägewerken wurde die Drehung vom Wasserrad so umgelegt, dass
sich das Sägeblatt auf- und abbewegt. Es wurde also die Energie
des Wassers dazu genutzt, dass eine bestimmte Bewegung wie bei
einer Maschine automatisch ausgeführt wird.
Seit etwa einem Jahrhundert dient die Wasserkraft auch der
Stromerzeugung. Frühere "Großkraftwerke" waren dabei nicht
größer als heutige Kleinwasserkraftwerke.
Die Nutzung von Wasserkraft hat also eine lange Tradition,
die Technik hat sich allerdings stark verändert. Während früher
große Turbinen und Generatoren notwendig waren, reichen heute im
Vergleich viel kleinere Maschinen aus.
Neben zahlreichen neuen Wasserkraftwerken sind heute auch noch
viele alte Kleinwasserkraftwerke im Einsatz. Diese wurden
repariert und erneuert. Auch dort wird heute moderne Technik zur
Stromerzeugung verwendet.
Wasserkraft ist cool!
Wir in Österreich sind in der glücklichen Lage, dass wir über
ausreichend Wasser verfügen. Denn Wasser ist zum Leben nötig und
eine unerschöpfliche Energiequelle. Unerschöpflich ist sie
deshalb, weil sich diese Energiequelle durch den Wasserkreislauf
immer wieder erneuert.
Wenn wir das Wasser zur
Stromerzeugung nutzen, wird in diesen natürlichen Kreislauf
nicht eingegriffen und er kann immer wieder von vorne beginnen.
Der Wasserkreislauf
Hast du dich schon einmal gefragt, wohin das Wasser
verschwindet, wenn eine Regenpfütze plötzlich immer kleiner wird
und dann ganz austrocknet, oder wenn du die Blumen im Garten
gießt?
Wasser ist ständig "auf der Reise". Die Sonne erwärmt das Wasser
auf der Erdoberfläche. Dabei verdunstet das Wasser und geht in
die Luft über. Wie viel Wasser von der Luft aufgenommen werden
kann, hängt von der Temperatur der Luft ab. Warme Luft kann mehr
Wasser aufnehmen als kalte Luft.
Die warmen und feuchten Luftmassen sind um einiges leichter
als die kalten und trockenen. Deshalb steigen die warmen,
feuchten Luft-
massen auch auf. Weiter oben kühlen diese
wieder ab. So werden die warmen Luftmassen mit der Zeit zu kalt,
um den Wasserdampf weiter tragen zu können.
Der
Wasserdampf verflüssigt sich und wir können das als Nebel oder
Wolken erkennen.
Die Wolken werden vom Wind über die Erdoberfläche getrieben und
gelangen in kühlere Luft. Die Wassertröpfchen in den Wolken
werden schwerer. Je nachdem wie kalt es ist, gehen die
Wassertröpfchen schließlich als Regen, Schnee oder Hagel
nieder.
Das Wasser fällt dabei überall hin: in
Flüsse, Bäche, Meere oder auf den Erdboden. Im Erdboden sickert
das Wasser durch verschiedene Bodenschichten. Es wird dabei
gereinigt und bildet das Grundwasser. Das ist die Grundlage
für unser Trinkwasser. An manchen Stellen sprudelt das Wasser
aus einer Quelle wieder aus der Erde und fließt über Bäche und
Flüsse ins Meer.
Durch die Sonne wird die Wasseroberfläche wieder erwärmt. Das
Wasser verdunstet und wird mit der warmen, feuchten Luftmasse
nach oben getragen. Wasser kann überall verdunsten: zum Beispiel
im Meer, in den Seen, in der Erde, in Regenpfützen oder in den
Blumentöpfen.
Und so beginnt der Kreislauf des Wassers wieder von vorne. Die
Natur hat sich das ganz schön clever eingerichtet, oder?
Auch in vielen Jahrzehnten kann immer noch auf diese Weise Strom
erzeugt werden. Denn das Wasser wird dabei ja nicht verbraucht
oder verschmutzt, und es entstehen dabei auch keine Abgase oder
Abfälle.
...und wie ist das bei anderen Energieträgern?
Bei anderen Energieträgern wie Erdöl, Kohle und Gas ist das
nicht so. Die Vorräte davon sind wie gesagt ja begrenzt, und
außerdem müssen sie zur Stromerzeugung verbrannt werden. Bei der
Verbrennung entsteht ein Abgas, das sich Kohlendioxid (CO2)
nennt. Dieses Gas kannst du nicht sehen und auch nicht riechen.
Aber es ist für Mensch und Umwelt schädlich.
Warum ist Kohlendioxid schädlich, wenn man es ohnehin nicht
sieht oder riecht?
Vielleicht hast du ja schon einmal vom Klimawandel gehört.
Kohlendioxid ist ein Gas, das auch dafür verantwortlich ist. Mit
Klimawandel ist gemeint, dass sich die Erde immer weiter
erwärmt.
Auch wenn das nicht viel klingt, sind die Folgen davon
wirklich bedrohlich. In manchen Ländern wird es immer heißer
werden, und die Wüsten dehnen sich aus. Auch starke Stürme und
Überflutungen werden die Folge sein, weil das Wetter dadurch
noch mehr verrückt spielt.
Es ist daher besonders wichtig, nicht nur Strom zu sparen,
sondern generell sparsam mit Energie umzugehen. Vielleicht
denkst du ja in Zukunft daran und legst deinen Schulweg
umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück.