"Die Kraft des Wassers hat mich schon immer fasziniert"

Dominik Pröll, WWT Wagner Wasserkraft GmbH

Dominik Pröll ist seit 2012 Planer beim Technischen Büro Wagner, WWT Wagner Wasserkraft GmbH (4120 Altenfelden, Oberfeuchtenbach 11), nachdem er das Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien abgeschlossen hat.

 

Dominik, du bist vielen KleinwasserkraftbetreiberInnen speziell in OÖ als kompetenter Planer bekannt. Was hat dich zur Kleinwasserkraft gebracht?

Grundsätzlich war der Weg zur Kleinwasserkraft während meines Studiums nicht vorgezeichnet, da ich den Schwerpunkt auf Geotechnik legte und letztlich auch meine Master-Arbeit in diesem Fachbereich absolvierte. Durch den Wunsch nach einer regionalen Arbeitsstelle bin ich in Kontakt mit Herrn Christoph Wagner getreten. Von da an drehte sich alles um das Element Wasser, und wie man hocheffizient Energie daraus gewinnen kann (Stichwort Revitalisierungen). Neben Neuplanungen von Kleinwasserkraftanlagen war ich in den letzten Jahren an einer Vielzahl von Planungen zur Durchgängigmachung der Gewässer (Fischwanderhilfen) beteiligt.

 

Wie würdest du deine persönliche Beziehung zur Wasserkraft beschreiben?

Von klein auf war ich immer schon ein Wasserpritschler, der im Grundschulalter mit Freunden in kleinen Rinnsalen Dämme errichtete und damit kleine Wasserräder antrieb. Die Kraft des Wassers hat mich somit immer schon fasziniert und über die Lebensjahre hinweg begleitet. Für mich ist es immer wieder spannend und herausfordernd, Planungen auf dem neuesten Stand der Technik auszuführen, um saubere Erneuerbare Energie zu gewinnen – stets unter Berücksichtigung der Kriterien der Ökologie und der Naturverträglichkeit.

 

Gibt es einen Fluss oder ein Kraftwerk zu dem du eine besondere Beziehung hast?

Grundsätzlich steckt in allen meinen geplanten Kraftwerksstandorten viel Herzblut und ich komme immer wieder gerne bei den umgesetzten Wasserkraftanlagen sowie FWHs vorbei. Besonders hervorheben würde ich die Anlagen entlang der Alm, welche in eine schöne Landschaft mit glasklarem Wasser eingebettet sind. Zudem zählen die am Almfluss geplanten Kraftwerke in deren Dimensionen zu den größeren meiner Planungen (Anlagen bis zu 1 MW).

 

Wo siehst du die Branche - sagen wir 2030 (weil sich ja derzeit so viele Ziele darauf beziehen)?

Das laufende Jahr ist ein Jahr wichtiger Entscheidungen/Verhandlungen für die Branche. 2021 soll laut Bundesministerin Gewessler das Erneuerbaren Ausbau Gesetz in Kraft treten. Dieses soll Rahmenbedingungen für schnellere Genehmigungsverfahren schaffen, sowie den Kraftwerksbetreibern durch ein neues Tarifsystem Investitions-/Planungssicherheit geben. Ich hoffe, dass hier ein großer Wurf gelingt, um gemeinsam mit allen Sparten der Erneuerbaren Energien in Österreich die Ziele bis 2030 zu erreichen (oder wenigstens zu großen Teilen). Ich werde nicht müde werden weitere Kleinwasserkraftprojekte/Revitalisierung umzusetzen, um (m)einen Beitrag zu diesem ambitionierten Ziel zu leisten.

 

Was wünscht du dir als langjähriger Begleiter vom Verein Kleinwasserkraft Österreich?

Im politischen Diskurs weiterhin mit Nachdruck für den Erhalt und den Ausbau der Kleinwasserkraft einsetzen und zukunftsweisende Konzepte erarbeiten.

 

Danke für das Interview und wir wünschen viel Erfolg noch in Zukunft!