Ölmühle Kremsner – Mantrachmühle

Hochwertige Öle aus historischem Mühlbetrieb mit Kleinwasserkraft

Die Mantrachmühle in der Tourismusregion „Südsteirisches Weinland“ lockt ihre Gäste mit hochwertigen Ölen und gehört mit seinem eindrucksvollen Gebäudeensemble zu den bekannten Ausflugszielen der Gegend. Dabei setzt der historische Mühlenbetrieb bereits seit Anbeginn auf die Nutzung der Wasserkraft.

 

Das Gebäudeensemble der Ölmühle besteht seit dem 17. Jahrhundert und setzt sich aus der Getreidemühle mit Wasserkraftanlage, dem Presshaus, den Nebengebäuden und einem Wohnhaus zusammen. Neben dem Landesproduktehandel und dem Stromverkauf stellt die Ölgewinnung den Schwerpunkt des betrieblichen Schaffens dar.

Haupterwerb des Betriebs ist die Kürbiskernölerzeugung, aber auch andere hochwertige Pflanzenöle werden gepresst. In der Getreidemühle mit Landesproduktenhandel werden auch noch Futtermittel für Tiere geschrotet. Das angeschlossene Kernöl-Museum lädt ein, die historische Entwicklung der Kürbiskernölgewinnung kennenzulernen.

 

Lange Historie

Die Umgebung der Mühle wird nachweislich bereits seit 3.000 Jahren besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle ist mit 1628 belegt. Damals wurde diese vom Besitzer des im Ort befindlichen Schloss‘ Ottersbach verkauft und in Folge die umfangreichen Nebengebäude und das Wohnhaus errichtet. Seit Bestehen der Mühle wird die Kraft des Flusses Sulm genutzt. Bis 1945 geschah dies mit einem Wasserrad. Das Holzrad mit einem Durchmesser von 7 m diente zum Antrieb der Getreidemühle und eines Gleichstromgenerators, wurde in diesem  Jahr genauso zerstört wie die hölzernen Wehranlage. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1948 eine Francisturbine mit 45 kW und Synchrongenerator für die Eigenversorgung eingebaut und auch die Wehranlagen wurden in Betonbauweise neu errichtet. 1970 wurde mit umfangreichen Regulierungsmaßnahmen im Bereich des Werkes begonnen und die Wasserkraftanlage von der Beamtenschaft mit Enteignungsdrohungen beinahe zu Fall gebracht. Zu Hilfe kam dem Betreiber die unmittelbar danach einsetzende Energiekrise (autofreier Tag) und der Einsatz der Bevölkerung für den Weiterbestand des Kraftwerkes. Einige Jahre später wurde ein Hochwasserentlastunggerinne zur Umgehung des Betriebes errichtet. Dabei ist anzumerken, dass heute die vielfach begangenen wasserbaulichen Fehlplanungen der Vergangenheit mit großem finanziellem Aufwand wieder rückgängig gemacht werden müssen.

 

2006 wurde eine 15 %ige Revitalisierung durchgeführt, wobei auch der Grobrechen erneuert wurde. Außerdem wurde ein hydraulischer Knickarmgreifer als Rechenreiniger installiert sowie beide Wehranlagen generalsaniert. 2014 wurde die Leit- und Schutztechnik komplett auf den Stand der Technik gebracht und 2016 der Fischaufstieg den Richtlinien entsprechend ermöglicht. Aus Platzgründen wurde eine neuartige Fischaufstiegsschnecke System Rehart/Strasser installiert. Im Gewässerabschnitt Epipotamal mittel ist der Leitfisch der Huchen mit 90 cm. Diese Investition von Euro 300.000,- netto war für den kleinen Betrieb eine große Herausforderung, gerade deshalb ist  für 2019 bereits eine umfassende Sanierung der Turbine geplant.

 

Betrieb

Eigentümer: Gerhard Kremsner

Produkte: Kürbiskernöl und andere Pflanzenöle, Essig, Honig, Futtermittel für Tiere

Adresse: Mantrach 23, 8452 Großklein, Steiermark

Ausflugstipp: Besuch des Kernölmuseum

Website: www.oelmuehle-kremsner.com

 

Technische Kenndaten: Ölmühle Kremsner

Gewässer: Sulm

Typ: Ausleitungskraftwerk

Ausbaudurchfluss: 5500 l/s

Fallhöhe: 4 m

Turbine: Kaplan S – Rohrturbine, Fabrikat Kössler,

Engpassleistung: 188 kW

Hitzinger Synchrongenerator 250 kVA

Regelarbeitsvermögen: 900.000 kWh